Aus im Pokalkrimi

Mit insgesamt 70 Zuschauern war das Sportzentrum in Dudweiler am Donnerstagabend nicht ganz so gut gefüllt, wie das der Oberligist TuS Herrensohr in der Liga gewohnt ist. Im Pokalspiel musste sich der Viertplatzierte der Oberliga im Pokalspiel gegen die TV St. Ingbert Saints  beweisen. Die hatten ihrerseits eine kleine Fanabordnung dabei. Am Ende sollte sich der Weg für alle Basketballbegeisterten gelohnt haben.

Auch wenns mit den Dreiern derzeit nicht so klappen will, bleibt die Souveränität und Abgeklärtheit – Shanon Doctor

Das Spiel begann in den ersten 2-3 Minuten gut für den amtierenden Meister der Landesliga aus St.Ingbert. Ziel war es, 1:1 Situationen zu suchen. Dieser Plan ging auf, auch wenn daraus nicht allzu viele Punkte generiert wurden. Gut aber, dass gerade die Centerspieler aus Herrensohr durch diese Taktik schnell zu Fouls kamen. Doch die Schiedsrichter zogen ihre harte Linie nicht durch und so wurden plötzlich eindeutige Fouls nicht mehr gepfiffen.

Die Defense in der Landesliga war in den letzten Spielen sehr gut. Allerdings war der Gegner an diesem Tag eine ganz andere Nummer. Deren Aufbauspieler gaben den Ball natürlich nicht so leicht verloren. „Eins ums andere Mal entwischten uns zudem immer wieder die schnellen Leute, um durch einen langen Pass oder einen „Backdoor-Cut“ (hinterm Rücken des Gegners zum Korb laufen) einfache Punkte zu erzielen“. Und wenn doch einmal der Ball geklaut wurde, konnten die Saints mehrmals den einfachen Korbleger nicht verwandeln.

So erarbeitete sich der TuS Herrensohr nach und nach eine Führung. Ein ganz bitterer Dreier in der letzten Sekunde direkt am Gegenspieler gab den St. Ingbertern eine mentale Klatsche ins Gesicht. Kein Wunder, dass die Stimmung auf der Bank etwas gedrückt und durch Diskussionen mit den Schiedsrichtern sehr aufgeheizt war.

Keine leichte Aufgabe für das Trainergespann Christian Flecken und Patrick Langner die gedrückte Stimmung ins Positive zu drehen.  Nach der Pause zeigten sich recht schnell die Effekte der verschiedenen Umstellungen. Jetzt war mehr Struktur im Angriff zu erkennen und die Zonenverteidigung stand besser als die die Mannverteidigung. Der Rückstand konnte sukzessive verkürzt werden. Doch Herrensohr blieb am Ball und verschaffte sich mit einigen Dreiern immer wieder Luft.

Bester Spieler auf Seiten der Saints. Roberto Guckelmus lieferte eine überragende Leistung ab

Das schien Coach Martin „Cheesy“ Schmitt nicht genug, der mehr Druck seiner Mannschaft sehen wollte. Mit einer Mann-Mann-Pressverteidung wollte er mehr Bälle gewinnen, doch dazu waren die erfahrenen Saints-Spieler zu abgeklärt. Unsere Jungs hatten keine Probleme den Ball nach vorne zu bringen und den „heißen Mann“ zu finden.

Es roch stark nach der erhofften Sensation, was auch die mitgereisten St. Ingberter Fans merkten. Die trieben ihre Mannschaft an. Davon motiviert trafen die Spieler einige wichtigen Dreier. Kurz vor Schluss war das Spiel endlich wieder ausgeglichen, was die Saints zu Höchstleistungen beflügelte. Allen voran Roberto Guckelmus, der an diesem Tag seine bislang beste Saisonleistung ablieferte.

Aber die Aufholjagd hatte Kraft gekostet. Herrensohr spielte in den letzten 120 Sekunden gekonnt die Zeit runter. Natürlich stoppten die Saints die Uhr durch Fouls. Jedoch fanden die Freiwürfe der Hausherren fast alle ihr Ziel. Unter Jubelrufen von deren Fans kam der Schlusspfiff zum 85 : 79 Pokalsieg. Christian Flecken zog Reümee:

„In der ersten Halbzeit hatten wir Eingewöhnungsschwierigkeiten uns auf die schnelle und harte Spielweise einzustellen. Herrensohr spielte clever und so kommst Du dann in einen Rückstand. Dazu kam die plötzliche Veränderung bei den Foulpfiffen, die unsere Taktik über den Haufen warf.“

Patrick Langner weiter: „Das es am Ende nicht gereicht hat ist zwar schade, aber auch nicht tragisch. Herrensohr hat durch sein Spiel, den Teamgeist und die Treffer von außen verdient gewonnen. Vielen Dank auch an die Fans für die tolle Unterstützung.“

Etwas Freude kam bei den gut 20 St. Ingberter Fans dennoch auf. „Wir hätten gerne gesehen, wenn wir mehr mit unseren großen Leuten am Brett gespielt hätten. Aber der Kampf, den unsere Mannschaft trotz des Rückstandes in der zweiten Halbzeit zeigte, hat richtig Spaß gemacht“.

In der Liga geht es am Sonntag weiter. Dann müssen die Saints gleich wieder zum TuS Herrensohr reisen und treffen dann auf dessen zweite Mannschaft. Hochball ist 19.00Uhr.

GEschrieben am von berichte

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Kategorie: Herren 1

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