Historisches Ergebnis der WK.3 in Berlin

Berlin, Sporthalle Charlottenburg. Es ist 18:05 Uhr als die Schlusssirene ertönt und die Spielstandsanzeige das Endergebnis von 54:43 für Niedersachsen anzeigt. Die Jungen der WK.3 unserer Partnerschule Leibnizgymnasium haben das Spiel um Platz 7 knapp verloren und freuten sich trotzdem über ein für das Saarland historisches Ergebnis. Doch der Reihe nach.

In der Gruppe C standen nach der Auslosung Baden-Württemberg, Sachsen und Mecklenburg-Vorpommern als Gegner in der Runde der 16 Bundesländer fest. Die Fahrkarte zum Bundesfinale in Berlin sicherten sich die WK.3-Jungen aus dem Leibniz durch den Gewinn der Saarlandmeisterschaft im Januar. Bereits 2014 durften drei der neun Spieler an diesem Event teilnehmen.

Der erste Spieltag

Vor dem ersten Hochball am Mittwoch gab es viele Spekulationen. Wie stark ist „Mäc-Pomm“? Und wie sind die Sachsen aufgestellt? Baden-Württemberg wird wohl eine Nummer zu groß?…. Aber gut, erstmal hin, dann sehen wir weiter. Das erste Spiel. Etwas nervös noch gegen das Don-Bosco-Gymnasium aus Rostock, doch dann läuft es besser. Ein Spieler von denen macht uns das Leben ganz schön schwer. Ein, zweimal wird der Verteidiger gegen ihn getauscht. Gut dass der auch nervös ist uns schnell sein drittes Foul macht. Als er wegen eines angeblichen Fouls beim Wurf meckert, erhält er ein Technisches und muss vom Feld. Der Weg ist frei und nach 2 x 10 hibbeligen Spielminuten ist der erste Sieg da (33:30) und der Jubel groß. Als später „Mäc-Pomm“ auch noch gegen Baden-Württemberg verliert, sind alle aus dem Häuschen. Ziel für diesen Tag erreicht, bloß nicht Letzter in der Gruppe werden.

Dann das Spiel gegen Sachsen, die ebenfalls schon gegen die Schwaben verloren haben, obwohl sie gut spielten (54:28). Ist da was drin, können wir das schaffen und mit einem Sieg Tabellenzweiter werden? Oder sollen wir lieber ein paar Körner sparen, das Turnier ist noch lang!? Wir setzen alles auf eine Karte und geben alles. Kämpfen, rennen, verteidigen. Bloß keine unnötigen Fouls unserer wenigen großen Spieler. Sirene zum regulären Ende – unentschieden (31:31) – Verlängerung. Oh Gott, wie spannend. Wer behält die Nerven. Dann Diskussionen. Sachsen hatte eine Auszeit zu viel genommen. Die Entscheidung der Schiris: Ein Freiwurf für das Saarland – Mensch, wenn der reingeht!! Doch dann wieder anders, es ist kein korrigierbarer Fehler, so auch Kay Blümel, der als technischer Kommissar daneben sitzt. Also weiter, 3 Minuten Verlängerung. Ein Korb für das Saarland, einer für Sachsen, nur noch wenige Sekunden. Korb – für uns – und AUS – wir haben gewonnen. Unbändige Freude. Unfassbar, zwei Siege in der Vorrunde.

Im dritten Spiel gegen Baden-Württemberg halten wir gut 8 Minuten mit, dann sehen wir, es reicht nicht und sparen Kräfte. Unsere jüngeren Spieler haben gegen die Schwaben keine Chance und die machen uns in der zweiten Hälfte richtig nieder (69:20), obwohl wir tapfer kämpften. Doch eines steht zu dem Zeitpunkt schon fest, wir sind unter den letzten Acht.

Nichts zu holen in der Zwischenrunde

Am zweiten Spieltag treffen wir auf die „Übermenschen“ des Sport- und Leistungszentrums Berlin. Niemand zweifelte an deren Gesamtsieg, den sie auch tatsächlich holen. Da ist niemand so recht motiviert anzutreten, auch wenn wir etwas länger als alle andere schlafen durften. Doch alles Jammern nutzt nichts, um 10:45 Uhr beginnen wir in der gewohnten Startaufstellung. Das Spiel gleicht dem berühmten Kampf zwischen David und Goliath, aber unser Gegner will nicht am Ende als der Verlierer in die Geschichte eingehen. Pressverteidigung, keinen Einwurf zulassen. Nach 20 Minuten 74:7. Egal.

Dann treffenn wir auf die Bayern, die gegen Berlin tags zuvor gar nicht schlecht aussahen. Auch da ist im Vorfeld klar, wer als Sieger vom Platz geht. Also wieder Körner sparen für unser Spiel um siebten Platz. So auch geschehen (60:21).

Wir schauen uns in der Gruppenphase unsere möglichen Gegner an. Die sind in der Zwischenrunde in einer Hammer-Gruppe. Niedersachsen, Hessen, Brandenburg, NRW. Theoretisch können es alle werden. Alle sind sehr stark. Niedersachsen in der Vorrunde Tabellenerster, aber mit einer Niederlage gegen Hessen, die jetzt mitläuft. Beide Spiele gegen NRW und Brandenburg verlieren sie und werden in der Zwischenrunde nur Letzter und somit unser Endspielgegner. Unser Vorteil, in beiden Spielen mussten sie konditionell ganz schön Federn lassen.

Spiel um Platz 7

Um 17:15 Uhr ist Hochball in der jetzt viel größeren Sporthalle Charlottenburg. Ungewohnt für uns, da wir bislang nur in der kleinen Schulturnhalle gegenüber spielten. Trotzdem, wir sind optimistisch. Das wäre was, jetzt dieses Spiel zu gewinnen. Es läuft gut. Alle geben Vollgas. Daniel, als einer der drei Großen, leider in der Verteidigung etwas zu viel. Er macht sein drittes Foul und muss erstmal auf die Bank. Kurz vor der Halbzeitpause liegen wir nur drei Punkte hinten. Doch wir sind unkonzentriert und bringen den Ball zweimal hintereinander gegen die Presse nicht ins Feld und liegen jetzt 26:19 hinten. In der zweiten Hälfte sind wir wieder da, holen auf. Doch dann ist Daniel wegen seines vierten Fouls raus. Kurz darauf folgt ihm Luca aus gleichem Grund. Die anderen kämpfen weiter, obwohl der Punkteabstand bei der Restzeit von 1:10 Minute vor Spielende eigentlich zu groß ist. Nochmal Auszeit, foulen um wieder in Ballbesitz zu kommen, dann die Schlusssirene. Aber es reicht nicht. Leider verlieren wir mit knappen 11 Punkten Rückstand (54:43).

Am Ende sind wir trotzdem mehr als zufrieden, denn es war ein klasse Turnier von uns. Um einen 8. Platz beim JtfO-Finale des Saarlandes zu finden, muss man lange suchen. Das war im Jahr 2006 von unserem Dauerkonkurrenten Max-Planck-Gymnasium ebenfalls in der WK.3. Dieses Ergebnis zu toppen, wird wohl auch in Zukunft für die saarländischen Mannschaften im Basketball nicht so schnell zu schaffen sein.

Dabei waren:

Paul Fuchs, Luca Jene, Tim Blum, Anton Bier, Felix Zimmermann, Felix Muschalik, Nils Scherer, Daniel Felix, Ivo Hoese, Andreas Bonaventura (Lehrer), Stefan Bier (Coach), Victor Voges (Betreuer)

GEschrieben am von berichte

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