Mehr Spannung geht nicht
5
Dezember
Da sag nochmal einer, ein Bezirksligaspiel ist uninteressant. Dass es ganz anders ist, bewiesen die jungen Wilden aus 2. Herrenmannschaft tatsächlich zum vierten Mal. Zwei Spiele mit einem Punkt verloren, zwei Spiele mit zwei Punkten gewonnen, dazu einmal Verlängerung – Basketballherz was willst Du mehr. So sahen es auch die wenigen Zuschauer in der Vereinsturnhalle, als es gegen die 2. Mannschaft aus Ensdorf ging.
Die ersten Minuten gehörten den Gästen (0:6 nach drei Minuten). Grund dafür war der Umstand, dass seit letzter Woche beide Aufbauspieler ausfallen. Zudem konnte Jamal Knox berufsbedingt erst zum zweiten Viertel auflaufen. Da galt es, sich auf dem Feld erstmal zurecht zu finden, was auch eine ganze Weile dauerte.
Erst nach sechs, sieben Minuten hatte man sich endlich gefunden. Mit der anschließenden Einwechslung von Frank Trümper, der auf der Centerposition aushalf, kam dann auch ein Ruhepol aufs Parkett. Das erste Viertel endete mit 19:16 für die Saints aus, was nach dem schlechten Start sehr überraschend war.

Jamal Knox bleibt durch seine 14 Treffer Topscorer in seiner Mannschaft
Danach ging es auf beiden Seiten recht turbulent zu. Die Coaches probierten sowohl im Angriff als auch in der Verteidigung verschiedene Taktiken, um ihr Gegenüber aus dem Gleichgewicht zu bringen. Ensdorf gelang das besser und erreichte mit vier Körbe in Folge den Halbzeitstand von 31:31.
Mit Beginn der zweiten Hälfte starteten die Saints dann voll durch. Gegen die starke Defense war einfach kein Kraut gewachsen. Auch im Angriff ließen sie nicht locker und konnten sich so einen verdienten Vorsprung (49:39) sichern. Aber dieses kräftezehrende Vertel hinterließ Spuren und es wurden viel zu einfache Punkte zugelassen. Plötzlich war Ensdorf wieder im Spiel und die Saints begannen zu zittern. Die Nervosität der jungen Spieler war in der ganzen Halle spürbar. Doch obwohl ab der 36. Minute kein Feldkorb mehr erzielt werden konnte, traf man relativ sicher (5 von 8) die Freiwürfe von der Linie.
Bei 6 Sekunden Restspielzeit machte Ensdorf einen viel zu einfachen Korb im Rücken der Verteidigung und es stand 60:61. Auszeit St. Ingbert. Ein einfacher Plan wurde ausgeheckt. Wie das so ist, klappt so etwas meistens nicht und Du musst improvisieren. Kapitän Victor Voges schaffte es nicht, den Ball an die richtige Stelle zu passen, wird aber nach seinem Einwurf auf dem Corner frei und wird bei seinem Wurf gefoult.
Bei weniger als einer Sekunde auf der Uhr versemmelt er seinen ersten Freiwurfversuch. Aber mit dem Treffer im zweiten Versuch brachte er seine Mannschaft in die Verlängerung und sowohl die Bank als auch die Fans aus dem Häuschen. Verlängerung!
Durchschnaufen, ruhig bleiben! „Ruhig bleiben“, so immer wieder die ermahnenden Worte des Trainers, die aber irgendwie nicht bei jedem ankommen wollten und so mehrmals der gewonnene Ball einfach weggeworfen wurde. Dramatik pur. Aber die Ensdorfer Spieler zeigten ebenfalls schwache Nerven bis sie mit einem Dreier in der 44. Minute wieder auf zwei Punkte dran sind. Ball festhalten und foulen lassen. Das gelingt. Auch wenn der sonst sichere Freiwerfer Jost Voges seine Würfe vorbeilegt, reichte es am Ende zum zweiten Saisonsieg (69:67).
„Jungs das ist nicht zum Aushalten mit Euch. Das vierte dramatische Spiel mit so knappem Ausgang. Wenn das so weiter geht, falle ich irgendwann in der Halle um“
freute sich Coach Stefan Bier.
Aber das macht Basketball aus: Kampf und Spannung bis zur letzten Sekunde. Umso schöner natürlich, wenn solche Spiele gewonnen werden. Wenn das am kommenden Sonntag gegen Völklingen.3 so kommen soll, müssen sich die Saints aber gewaltig steigern. Im Hinspiel wurden sie von den Baskets regelrecht überrannt.