Oberliga: Verpatzte Hallen-Premiere
3
Februar
Die Vereinsturnhalle des Basketball-Oberligisten TV St. Ingbert erstrahlte am vergangenen Sonntag in einem völlig neuen Glanz. Lediglich die Reste des „Polizeilich versiegelt“-Klebestreifens an der Eingangstür erinnerten noch an den Brand, der im vergangenen Oktober, ausgelöst durch einen Kurzschluss, einen Großteil der Halle unbenutzbar machte. Doch die Saints vermasselten die Premiere in der renovierten Halle und verloren das erste Spiel gegen die TVG Baskets Trier mit 76:83.
„Die Einstellung hat heute zwar gestimmt, aber wir haben in unserem Offensivspiel zu viele Fehler gemacht und unsere Chancen nicht genutzt. In der Defensive konnten wir den Ball nach einem verpatzten Wurf des Gegners nicht schnell genug unter Kontrolle bringen“, resümierte Saints-Trainerin Zsuzsana Boksay.
Die Gäste aus Trier legten von Beginn an ein hohes Tempo vor und gingen schnell mit vier Punkten in Front. Die Saints hielten jedoch dagegen und konnten dank eines Dreiers des wieder einsatzbereiten Top-Scorers Joscha Horbach gleichziehen. Die knapp 60 Zuschauer erlebten ein hektisches erstes Viertel, das vor allem von vielen Freiwurfunterbrechungen geprägt war.
Im zweiten Viertel rissen die Moselaner die Partie an sich und gingen dank der starken Leistung ihres Spielers Peter Schermann, der mit mehreren Drei-Punkte-Würfen die Saints ins Hintertreffen brachte, mit einer 48:42-Führung in die Pause.
Der Tabellenzehnte aus Trier behielt auch nach dem Seitenwechsel weiterhin die Oberhand. Er nutzte die zahlreichen Fehler und Ungenauigkeiten der Saints und zog bis auf 14 Punkte davon. Entsprechend laut wurde Trainerin Boksay während einer Auszeit. Doch die Kopfwäsche der Trainerin schien sich bezahlt zu machen. Die Saints rissen die Partie wieder an sich und starteten eine phänomenale Aufholjagd. So verkürzten die St. Ingberter binnen kurzer Zeit den Abstand auf einen Punkt und gingen mit einem knappen 61:62-Rückstand in den letzten Spielabschnitt.
Alles war offen, und so erlebten die Zuschauer in den letzten zehn Minuten einen turbulenten und aus der Sicht des Abteilungsleiters Stefan Bier „sehr dramatischen“ Schlagabtausch. Während die Saints bis kurz vor Schluss zwar hartnäckig den Anschluss hielten, war es am Ende eine miserable Freiwurfquote, die den St. Ingbertern den Sieg kostete. „Die Jungs haben heute wahnsinnig viele Freiwürfe verworfen. Die Trefferquote lag nur bei zirka 30 Prozent. Normal für uns sind 70 oder 80 Prozent. Das war heute spielentscheidend“, kommentierte Boksay und Abteilungsleiter Bier ergänzte: „Die vielen Fehlwürfe gegen Ende schätze ich wiedermal als konditionelles Problem ein.“
Bericht in der Saarbrücker Zeitung vom 3. Februar 2012 (geschrieben von Carsten Strittmatter)
Von: SZ | Geschrieben am: 03.02.2012 |