Nachdem sich unsere Damen am vergangen Samstag mit ihrem 50:34 – Sieg gegen VK/Bous an der Tabellenspitze behaupten konnten, trafen tags darauf die Herren auf den TBS Saarbrücken. Das Spitzenspiel er Landesliga, denn beide standen punktgleich auf den Plätzen eins und zwei. Kein Wunder also, dass trotz des abendlichen saarländischen Tatorts die Zuschauerränge gut gefüllt waren.

Spieler des Tages: Überblick, Teamplay und 25 Punkte (Shannon Doctor)

Sofort nach dem Anpfiff gaben die Saarbrücker so richtig Gas und alleine Jamaleddine Habba erzielte unter lautstarken Anfeuerungsrufen seiner Mannschaftskollegen 11 Punkte. Nur Shannon Doctor war es zu verdanken, dass es für die Saints nicht noch dicker kam. So führte der TBS nach dem ersten Viertel mit 10:25, was von den Spielern gefeiert wurde wie ein Meisterschaftsfinale.

Das zweite Viertel begann wie das erste geendet hatte. Die Saarbrücker konnten die Führung zwar nicht weiter ausbauen, doch die Saints fanden zunächst noch nicht zu ihrem Rhythmus. Der ein oder andere Fan erwägte zu diesem Zeitpunkt sicherlich den Krimi auf der heimischen Couch zu verfolgen. Glück hatte, wer das nicht tat!

Axel Jütte brachte fortan mit unfassbarer Schnelligkeit flummiartig die Bälle nach vorne und Shannon Doctor weckte mit einem eiskalten Dreier in der 16. Minute die Aufmerksamkeit der Spieler und Zuschauer. Jetzt war Schluss mit lustig! Mit weiteren 7 Punkten bis zur Halbzeit zeigte der St. Ingberter Aufbauspieler, wo der Hammer hängt. Alle merkten, hier passiert was, da geht noch was! Die TBS-Akteure waren plötzlich wie gelähmt… und deren Bank verstummt. Obwohl sie noch mit einem schmalen Vorsprung (34:37) in die Pause gingen, war aller Optimismus verflogen.

Anfangs gabs für Alexander Kuball (9 Pkt) wenig Durchkommen. In der zweiten Spielhälfte bewies er dafür umso mehr seine Qualitäten in der Defense.

In der zweiten Halbzeit nutzten die St. Ingberter, frenetisch von ihren begeisterten Fans gefeiert, ihre Überlegenheit aus und gingen erstmals in Führung. Jetzt gelang alles. Beim TBS wollte jetzt niemand mehr Verantwortung übernehmen, mit Ausnahme von Spielertrainer Fred Addae, der seine Mannschaft vergebens antrieb und selbst für den einen oder anderen Punkt gut war. Im Schlussviertel bauten unsere Jungs die Führung auf 10 Punkte aus und siegten aufgrund einer genialen Aufholjagd und einer sehr starken Defense am Ende verdient mit 69:58.

Neben dem kämpferisch unglaublichen Axel Jütte war Shannon Doctor der beste Spieler auf dem Feld. Wie souverän er das Spiel zu jeder Zeit kontrollierte bewies er u.a. in den letzten 35 Sekunden, als er sich den Ball schnappt, nach 24 Sekunden den Ball auf den Boden legt und so dem Gegner die Moral für einen letzten Angriff nimmt. Mit seinen erzielten 25 Punkten bleibt er weiter der Führende in der Werfertabelle. Ebenfalls stark, Lukas Wiesmeier mit 10 Punkten, Roberto Guckelmus und Alex Kuball jeweils 9 Punkte. Letzterer zeigte vor allem in der Defense, wie wichtig er für die Saints ist.

Der Tatort – Achtung Spoileralarm! – war ok… aber nichts gegen dieses packende Spiel. Jedenfalls sei denjenigen Zuschauern, die mit der Nutzung digitaler Aufzeichnungsmedien auf Kriegsfuß stehen, versichert: Sie haben an diesem Abend die absolut richtige Entscheidung getroffen.

Mit dem Sieg haben sich die Herren ein kleines Polster an der Tabellenspitze geschaffen. TBS im direkten Vergleich jetzt mit zwei Niederlagen weiter auf Platz 2. Mit bereits vier Minuspunkten folgen Ensdorf, Illingen und die SG Bous/Schaffhausen. Am kommenden Samstag steht das Spiel gegen den Tabellenneunten Merzig an. Auf dem Papier eine machbare Aufgabe…