Sieg durch Teamgeist und Kampfeswille nach der zweiten Verlängerung
26
Januar
Tabellenfünfter gegen den Vorletzten – da sollte doch alles klar sein. Wer so denkt, hat nicht mit dem langen Atem der St. Ingberter Herren.2 gerechnet. Gegen Landsweiler legten die Saints eine klasse Aufholjagd hin, und bewiesen damit, dass man mit Teamgeist und Kampfeswille auch unmögliche Spiele noch herumreißen kann. So geschehen am gestrigen Donnerstag gegen die TGL Landsweiler.
Zu Beginn des Spiels dominierte Landsweiler, die nicht umsonst ihren Nickname „Titans“ tragen. Durch die Bank große, kräftige Kerle die es zunächst einfach hatten sich gegen ihre körperlich schwächeren Kontrahenten durchzusetzen. Die kleineren St. Ingberter versuchten sich offensiv durchzubeißen. Aber die erzwungenen Freiwürfe gingen allesamt daneben. Besser machten es da die Gastgeber und hauten das rote Leder schon im ersten Viertel dreimal jenseits der Dreierlinie durch den Ring. Als es in der 14. Minute nach einem weiteren Lauf schon 27:12 stand war erstmal Katerstimmung auf der Bank.

Ein Team – Ein Ziel. Die Herren.2 halten zusammen
Den Weckruf läutete Jamal Knox mit einem toll herausgespielten Dreier ein. Ab dem Moment legte der St. Ingberter Nachwuchs den Schalter um. Jetzt war viel mehr Biss in der ständig wechselnden Verteidigung zu sehen, was sich auch positiv auf das Angriffsspiel auswirkte (37:26 Halbzeitstand).
Bis zur 25. Minute lagen die Titanen mit 15 Punkten vorne. Doch die Saints verteidigten jetzt extrem gut und dieses Ackern sollte sich auszahlen. Die Sternstunde kam im letzten Spielabschnitt. Der Kampfgeist war jetzt bei allen spürbar. Mit einem 13:3 Lauf wurden die Gastgeber quasi vom Platz gefegt und erstmals die Führung übernommen.
Noch 1:30min. Die Saints führen mit 70:64. Jetzt bloss nicht wieder nervös werden und schon wieder in die Verlängerung gehen. Doch genau das passiert. „Da fehlt einfach noch die Cleverness solche Dinger heimzufahren“ sagt Coach Stefan Bier.
In der Overtime geht es hin und her. Wenige Würfe auf beiden Seiten, doch die sitzen. Diesmal liegt die TGL kurz vor Ende mit zwei Punkten vorne. Aber Jamal Knox schafft in der letzten Minute den Ausgleich. Nochmal Verlängerung!
Das scheint zuviel gewesen zu sein. Landsweiler will jetzt den Sack endlich zumachen und führt in der 48. Minute mit 76:82. Das Spiel schien gelaufen. Doch halt. Alle kämpfen unerbitterlich weiter und dann ist da wieder dieser Jamal der den Anschlusskorb erzielt und noch einen Freiwurf obendrauf. Dann ein Gegentreffer.
50. Spielminute. 79:84 aus Sicht der Saints. Nur noch 50 Sekunden. Victor Voges trifft, gleich darauf Thomas Donate. Noch ein Punkt Rückstand und ein Freiwurf – daneben – Mist! Noch 12 Sekunden. Jamal holt einen ganz wichtigen Rebound und trifft wieder – Führung!
Beim Gegenangriff wirft Landsweiler den Ball ans Gestänge der Korbanlage, die Restspielzeit zeigt 00:00min an. Aus? Nein. Die beiden Referees entscheiden auf Einwurf St. Ingbert, was den gegnerischen Coach ausrasten lässt. Technisches Foul. Was für ein Nervenkrieg. Jost haut den Freiwurf rein und geht dann zum Einwurf an die Mittellinie. Als der Ball im Feld ist pfeiffen die Schiedsrichter ab. Die Saints springen von der Bank und reißen die Arme in die Luft.
„Was für ein hammermäßiges Spiel. Ich bin so stolz auf meine Jungs. Heute haben wir gezeigt, dass alles möglich ist, wenn das Team zusammenhält und hinter einem gemeinsamen Ziel steht.“
Respekt zollt der Coach vor allem Jamal Knox. „Jamal hat die Mannschaft heute durch seine Leistung ständig gepuscht. In ihm steckt Potential für einen Leader. Er muss nur endlich mal aus seiner Deckung kommen“.
Durch den Sieg verschaffen sich die Herren.2 etwas Luft im Abstiegskampf. Positiv auch, dass die Nordsaar Baskets parallel zwei Punkte gegen Losheim abgeben mussten. Am Ende des Tages verbessern sich die Saints in der Tabelle und stehen somit auf dem 9. Platz.