Spiele musst Du selbst gewinnen
1
Februar
Über den letzten Spieltag der 2. Herrenmannschaft wird sicher noch lange gesprochen werden. Wieder einmal lieferte sich der SSV Wellesweiler heftige Diskussionen mit dem Unparteiischen, was – genauso wie im Hinspiel – dazu führte, dass dieser seine zuvor getroffene Entscheidung revidierte und die Saints so am Ende mit leeren Händen dastanden.
Doch der Reihe nach. Alle 12 Saints-Spieler waren hochmotiviert und hatten mit dem Gegner noch eine Rechnung offen. Warum? Nach lautstarken Debatten der Wellesweilerer Mannschaft und dessen Kampfgericht entschieden sich im Hinspiel die beiden Referees, das mit dem Schlusspfiff gepfiffene Foul wieder zurückzunehmen. Es gab also keine zwei Freiwürfe für die Saints, sondern es kam zu zwei Verlängerungen und am Ende zu einer denkbar knappen Niederlage, weshalb Mannschaft und Trainer noch immer verärgert waren.
So hieß die Devise von Anfang an Gas zu geben und niemals am Sieg in der eigenen Halle zu zweifeln. Diese Ansage konnten die Spieler jedoch nur mäßig auf das Spielfeld übertragen. Aufgrund einer Verletzung musste ein Schiedsrichter diesmal die Partie alleine pfeifen. So wurden viele Fouls übersehen, vor allem beim SSV. 9:2 Fouls gegen St. Ingbert (17. Spielminute) sprechen eine deutliche Sprache.

Blankes Entsetzen, als der Schiedsrichter 5 Sekunden vor Spielende das zuvor gepfiffene Offensivfoul zurücknimmt
Beim Ballvortrag ließ sich manch einer zu einigen Passfehlern verleiten, was die Mannschaft noch mehr verunsicherte. Bei den Gästen fielen andererseits gut verteidigte Würfe in den Korb. Der resultierende Rückstand stand bis ins Schlussviertel. Mit einem Rückstand von 59:62 nahm der Saints-Coach in der 40. Minute eine Auszeit. Ein Dreier musste her. Wenn der reingeht, bloß kein Foul. Bei Fehlwurf ein schnelles Foul. Kapitän Jermaine Wilke nutzt den Block und haut das Ding rein – 62:62. Dann macht Alex Winter ein überhasstetes Foul – alle sind schockiert. Einer der beiden Freiwürfe für Wellesweiler geht rein. 62:63. Auszeit.
Wir müssen die Spiele selbst gewinnen. Auf Gerechtigkeit brauchen wir nicht zu hoffen.
Neue Strategie: Einen sicheren Korb erzielen und dann ohne Foul verteidigen. Alex Winter macht seinen Fehler wieder gut und bringt die Saints wieder in Führung. Nur noch wenige Sekunden, aufpassen. Beim Stand von 64:63 steht der Schiri an der Mittellinie und pfeift ein Offensivfoul in der St. Ingberter Zone gegen Wellesweiler, während der Angriffsspieler den Ball verliert und dieser ins Aus rollt. Noch fünf Sekunden. Der Schiri zeigt dem Kampfgericht das Foul an. Die Saints stehen auf der Bank und jubeln. Zunächst kurze Starre bei Wellesweiler. Dann rennt deren Coach aufs Feld und fängt zu diskutieren an. Ein, zwei Spieler folgen ihm. Alles passiert, ohne dass ein techn. Foul gepfiffen wird.
Zwei Minuten später kommt der Schiri mit dem Kopf unterm Arm zur Saints-Bank und sagt: „Es war kein Offensivfoul!“. Angeblich weil das Foul im No-Charge Kreis unterm Korb passiert wäre. Entsetzen. Und dann übergibt der Schiedsrichter auch noch den Ball an Wellesweiler. Fasssunglosigkeit. Kurz vorm Schlusspfiff versenkt Fabian Hupperich unterm Korb stehend das rote Leder im Netz. Aus – Spiel verloren. Niemand in der Halle kann es fassen… außer Wellesweiler, die mit sich selbst zufrieden den Weg aus der Halle finden.
Das muss erstmal verdaut werden. Am Wochenende haben die Bezirksliga-Jungs erstmal spielfrei. Gut so, den die Verärgerung sitzt tief und schmerzt, das braucht seine Zeit. Am 12. Februar treffen sie dann auf den ATSV Saarbrücken, der nach schlechtem Start gerade seinen zweiten Frühling erlebt.