Zu groß der Abstand
15
März
Am vergangenen Samstag war in der St. Ingberter Vereinsturnhalle um 17 Uhr Hochball. Unsere Herren.2 spielte gegen die 4. Mannschaft der Spielgemeinschaft aus Völklingen/Bous. Eigentlich hatte man sich im Vorfeld nicht allzu große Hoffnungen gemacht. Doch als klar war, dass der Gegner nur mit fünf Spielern antritt, stiegen die Erwartungen kurz vor Spielbeginn.
Denn ganz so einfach wollten die Völklinger sich nicht verkaufen. Für St. Ingbert war klar: Dieses Spiel gewinnen wir, wenn wir nur lange genug aushalten und 40 Minuten rennen. Der anfängliche (Über)mut sollte aber fatale Folgen haben. Trotz der Full Court Defense zogen die Gäste Punkt um Punkt auf und davon. Weder ein Gegenspieler noch eine Auszeit konnte den Lauf der SG stoppen (5:24 aus Sicht der Saints nach dem ersten Viertel.
Was war da los? Nichts klappte, weder vorne noch hinten. Doch die Saints wussten weiter um ihre Chance. Je länger das Spiel dauern sollte, desto mehr würde Völklingen ins Straucheln kommen. Also bissen alle auf die Zähne und schafften so ein ordentliches Viertel (17:17).
Doch die Aggressivität war Coach Stefan Bier bis dahin noch zu harmlos. „Jungs, die brechen ein. Ihr müsst sie nur die nächsten 20 Minuten stärker beschäftigen“ spornte er seine Spieler an. Auch die Penetration, also das Dribbling in die gegnerische Zone müsse forciert werden, anstatt Würfe von Außen zu nehmen.
Mit neuem Mut ging es ins dritte Viertel und das Besprochene wurde jetzt deutlich besser umgesetzt. Nach einem Korberfolg stand alle sofort bei ihren Gegenspielern. Denen ging nun langsam die Puste aus, während die Korbdifferenz auf 38:54 reduziert werden konnte.
Das letzte Viertel brach an. In allen Gesichtern war das konditionell intensive Spiel abzulesen. Doch der Coach spornte seine Mannen weiter an, dran zu bleiben. Durch kontinuierliches Ziehen in die gegnerische Zone konnten zwei Völklinger Spieler mit ihrem 5. persönlichen Foul aus dem Spiel gefoult werden. Beim Stand von 71:74 und 24 Sekunden Restspielzeit standen den Saints nur noch drei Spieler gegenüber.
Auszeit. Was tun? Okay, die zwei besten Werfer werden gedoppelt, um einen Fehlpass oder Steal zu erreichen. Wenn das nicht gelänge, sollte bei spätestens zehn Sekunden Restspielzeit die Uhr durch Foul gestoppt werden. Anpfiff. Die Uhr läuft und die Gegner passen sich den Ball zu, trotz Doppeln, immer wieder. Eine großartige Leistung der drei verbliebenen Gegenspieler. Die Zeit läuft weiter davon, doch es dauert viel zu lang, bis endlich die Uhr gestoppt wird. Nur noch drei Sekunden. Und an der Freiwurlinie steht der beste Völklinger Schütze. Jedem war klar, das war’s. Die Saints verlieren trotz hohem Kampfeswille am Ende mit 71:76.
„Wieder einmal war zu sehen, wie jung und unerfahren meine Spieler noch sind. Aber wir lernen von Spiel zu Spiel. Trotzdem Hut ab vor dieser kämpferischen Leistung.“
so der Coach nach dem Spiel.
Im Nachhinein waren alle schlauer. Von Beginn hätte man an den Gegner in Foulprobleme bringen müssen. Und natürlich darf man sich nicht schon vor dem Spiel als Sieger sehen, auch wenn der nur mit dem Minimum an Spielern antritt.
Am kommenden Sonntag steht nun ein weiteres wichtiges Spiel an. Gegen den TuS Ensdorf konnte sich die Herren.2 zuhause in der Verlängerung zwar durchsetzen. Aber dass es auswärts in der Großsporthalle nochmal eine ganz andere Nummer werden wird, dürfte jedem Beteiligten klar sein. Hochball ist nach dem Spitzenspiel der Landesliga um 20 Uhr.